Ein kraftvolles musikalisches Plädoyer gegen Korruption

"Daphnes Garten" ist nicht nur eine Oper, sondern ein kraftvolles Gesamtkunstwerk. Es feiert den Mut und die Opferbereitschaft einer Journalistin, die für die Wahrheit kämpfte und dabei ihr Leben verlor. Dieses beeindruckende Werk lädt das Publikum zur Reflexion der drängenden gesellschaftlichen Herausforderungen ein und zeigt, wie die Kraft der Kunst dazu dienen kann, die Schattenseiten der Realität aufzudecken. Eine Oper, die nicht nur unterhält, sondern zum Nachdenken anregt und lange im Gedächtnis bleibt.

Am 16. Oktober 2017 wurde die Welt um eine unbeirrbare Stimme ärmer, als die maltesische Investigativjournalistin Daphne Caruana Galizia durch eine Autobombe grausam ums Leben kam. Unter dem Kürzel DCG bekannt, erlangte sie durch ihre mutigen Recherchen zu den "Panama Papers" weltweite Anerkennung. Ihr Schicksal bildet nun die Grundlage für die emotionale Oper "Daphnes Garten", die ein eindrückliches Zeugnis über den Einsatz für die Wahrheit in einer von Korruption durchzogenen Welt ablegt.

Das Landesthater der Autori:nnen der Theaterinitiative Burgenland präsentiert in Zusammenarbeit mit dem klagenfurter ensemble und dem Offenen Haus Oberwart ein außergewöhnliches Projekt, das sich in 80 intensiven Minuten zu einem sendungsbewussten Musiktheater verdichtet. Unter der präzisen und fast schon choreografischen Regie von Peter Wagner wird "Daphnes Garten" zu einem Ereignis, das ohne Pathos auskommt und die Zuschauer in den Sumpf des Verbrechens zieht.

Katharina Tiwalds Libretto führt die Zuschauer durch die Lebensgeschichte von Daphne Caruana Galizia und verwebt dabei gekonnt harte Fakten mit leiser Poesie. Die Oper beleuchtet das aktuelle Phänomen der Korruption, das weltweit in vielen Ländern, auch in Österreich, höchste Aufmerksamkeit erfährt. Ein augenöffnendes Werk, das das Publikum zwischen Empörung und nachdenklicher Poesie hin- und herbewegt.

Die musikalische Gestaltung durch Erling Wold, mit der virtuosen Unterstützung der Musiker der Camerata Sinfonica unter der Leitung von Davorin Mori, schafft einen expressiv-herben Klangkörper. Diese hoch emotionale Komposition setzt gekonnt Akzente und lässt die Spannung im Zuschauerraum flirren.