Glückskind Mo, 02.10.2023
Von und mit Melike Yagiz-Baxant

Wie geht man damit um, wenn nichts so aufgeht, wie man es sich vorgestellt hat? Ist die Befreiung von den eigenen Wurzeln und der zugeschriebenen, vererbten Geschichte möglich, und wenn nicht, kann man diese Geschichte umschreiben? Kann man Narrative von Familie und Herkunft auch anders erzählen? Melike Yagiz-Baxant stellt sich diesen Fragen in der Uraufführung von Glückskind.

Wie geht sie mit Misserfolgen und Abweisungen um, warum kann sie sich dennoch stets von Neuem motivieren? Braucht es erst einen Moment der Erleuchtung in der Isolation des Corona-Lockdowns, um sich selbst neu zu erfinden? Traum und Wirklichkeit müssen doch nicht immer so weit auseinanderklaffen? Glückskind ist eine Konfrontation mit unseren Erwartungen und Verletzungen und deren Transformation in Kunst und Humor.

Das Stück basiert auf dem Text Ein künstlerischer Therapieabend, der im Jahr 2021 mit dem Exil-Literaturpreis ausgezeichnet wurde. Die Autorin schöpft ihre Erzählung aus Lebensmomenten wie Kindheitstraumata, gescheiterten Konservatoriumsprüfungen, dem Integrationsprozess in Wien, absurden Castingerfahrungen, Pandemie, Krieg und Erdbeben und verkörpert den Text auf der Bühne mit großer Aufrichtigkeit. Sie offenbart ihre Wunden und lässt das Publikum an deren Schließung teilhaben.

©: Foto Özgün Yarar
PR (Kerstin)