TEATRO BAROCCO: Tot der Dido und Il maestro di cappella Sa, 20.08.2022
Liebe, Leidenschaft und tiefste Verzweiflung sind die zentralen Motive in "Tod der Dido". Die Figur ist eng mit dem Gründungsmythos von Karthago verbunden, wo die Königin von ihren Feinden belagert wird. Zudem wähnt sie sich von ihrer Schwester hintergangen und von ihrem Geliebten verlassen. Die tragische Geschichte hat den Musikdramatiker 1779 zu einem einaktigen Operndrama inspiriert. Es wurde von dem österreichischen Komponisten und Mozart-Zeitgenossen zunächst nach einem Libretto von Pietro Metastasio in italienischer Sprache im Auftrag des Kurfürsten Carl Theodor komponierte und am Mannheimer Nationaltheater zur Uraufführung gebracht.

Unter dem Titel "Tod der Dido" erarbeitete Holzbauer eine deutsche Fassung, die 1784 kurz nach seinem Tod ebenfalls in Mannheim aufgeführt wurde. "Er zählt sicherlich zu den bedeutendsten Opernkomponisten dieser Epoche, einige seiner Werke haben europäische Musikgeschichte geschrieben", erklärt Bernd R. Bienert. Selbst Mozart war beeindruckt von Holzbauer: Nach dem Besuch einer Aufführung berichtete er in einem Brief begeistert vom großen "geist" und "feuer" in dessen Musik.

Dass der "Tod der Dido" extrem hohe künstlerische Anforderungen an SängerInnen und MusikerInnen stellt, ist sich Bienert durchaus bewusst: "Das ist zugleich Herausforderung und Ansporn. Das Werk beinhaltet eine vielschichtige emotionale und musikalische Tiefe, die das Publikum sicherlich in ihren Bann ziehen wird."

Als Meister der Opera buffa, der komischen italienischen Oper, gilt Domenico Cimarosa. "Il maestro di cappella" ist eine komische musiktheatralische Szene für einen Solosänger (Bassbariton) und für Orchester. Die erste bekannte Aufführung von "Il maestro di cappella" war 1793 in Berlin. Das amüsante Monodrama porträtiert einen pompösen Kapellmeister, der mit seinem Orchester probt und dabei oft den Klang der Instrumente imitiert. "Knapp 20 Minuten dauert dieses musikalische 'Schmankerl', das vor Charme und Witz sprüht", so Bernd R. Bienert, der mit dieser Komödie "leichte Unterhaltung auf sehr hohem Niveau" verspricht.

©: Foto Barbara Pálffy
PR (Kerstin)