Das Fest
1. Teil der TRILOGIE nach "Spielräume" von Elfriede Gerstl

Gerstl misstraut Dogmen und will neue Denk-und Handlungs(Spiel-)Räume öffnen. Sie will beweglich und unabhängig bleiben, auch sprachlich. Ihr geht es um eine neue Freiheit, ein In-Bewegung-setzen des Texts. Sie will herausfinden, was ein freier Gedanke ist, und unter welchen Bedingungen man ihn äußern kann. Ihr Skeptizismus ist ein permanenter Kampf um das Offen-Halten der Diskurse.

Weit davon entfernt, sich von den emanzipatorischen Errungenschaften der 68er Bewegung zu distanzieren, ohne die unsere Welt um einiges ärmer wäre, gilt ihre feministische Kritik der linken Orthodoxie, die ob ihres Patriachalismus, Intellektualismus und ihrer Praxisferne in den Ver/Ruf des Scheiterns gekommen ist. Das "Fest" kommt als exzentrische Cocktailparty daher – ein Sinnbild sinnentleerter Gesellschaftsrituale-, die zur philosophisch-choreographischen Reflexion über "Fremd-Sein" und Ausgrenzung mutiert. Erkennbar wird der (klein)bürgerliche Charakter sich radikal gebärdender AvantgardistInnen, die sich am Ende im Großstadtdschungel und einer wachsenden Einsamkeit verlieren.

Gerstls Montage aus Lyrik, Essay, Erinnerungsbildern und Aphorismen umkreist dieses rastlose Milieu selbsternannter Weltenbummler und – Verbesserer, das selbst weite Teile zeitgenössischer Basisbewegungen kennzeichnen, sofern sie ihre Ghettos nicht verlassen.

Gerstl misstraut Dogmen, sie fordert neue Denk-und Handlungs(Spiel-)Räume, ihr Skeptizismus ist ein permanenter Kampf um das Offen-Halten der Diskurse.

PR (Kerstin)