TAGASYL Sa, 21.11.2020
Performance nach Motiven von Maxim Gorki

Im TAGASYL sitzen fünf zeitgenössische Figuren – einsame Monaden – vor ihren hell erleuchteten Laptops und funken quer über den Erdball, um per Videostream einen Rest von "normalem" Leben zu erhaschen Sie sind gepeinigt von der Sehnsucht nach Begegnung, Nähe, Austausch. Im leeren Raum jagen sie atemlos der Suche nach dem "guten Leben" nach – Liebe, Zuneigung, Begegnung, Community. Es entfaltet sich ein performativer Diskurs, der das Publikum mit einbezieht, unterbrochen von szenischen Blitzlichter aus Gorkis Stück, in schwarz-weiß auf die Videoleinwand gebannt. Die live Performance springt aus der Videoprojektion über in den Raum und transportiert das Gefühl von "Asyl" in die Gegenwart. Mit ausgewählten sozialkritischen Textzitaten stellen wir uns den Krisenfragen: Asyl, Klima, Arbeit, Gerechtigkeitskrise – und die Hoffnung auf den Aufbau neuer "Commons". Persönliche Statements wechseln mit Dialogen aus dem Nachtasyl, in dem wir denselben Figuren in historischen Kostümen wieder begegnen, und legen die Dialektik zweier Zeitebenen – auf der Suche nach dem "besseren Leben" für alle – offen.

PR (Kerstin)