"Neuland" betrat die angesehene Galerie mit der Präsentation von acht audiovisuellen Installationen - neben der Darstellung von ca. zwanzig Plastiken und Grafiken, sozusagen eine Ausstellung von
Möglichkeiten - mit konzeptioneller Tiefe.
Mit der Einladung zur Ausstellung, einen Blick auf Koloman Wagners Werk zu werfen, ermöglichen
Dr. Erdel und Frau Dr. Kienberger einen Blick auf eine Kunst, die dem Kennenlernen eines gegenständlich- wissenschaftlichen "Gleichseitigen Dreiecks" aus Physik (Koloman Wagner ist promovierter Physiker),
aus Musik (Koloman Wagner ist Komponist) und als Höhepunkt aus Kunst besteht (Plastiken, Grafiken).
Form und Raum ermöglichen hier die Greifbarmachung von physikalischen Gegebenheiten, so
beispielsweise die "Vertonung eines Möbiusbandes" (Möbius Rhythm No. 4 aus Kiefernholz).
Interessant auch das Tesserakt, mit Tusche auf Papier einen vierdimensionalen Raum zu kreieren.
Beeindruckend sind nicht zuletzt die Cello-Suite von J. S. Bach in G-Dur auf Papier zu bannen; auch eine
Komposition (K. Wagner als Komponist!) in H-Dur in farbige Gestaltung (einziges gezeigtes Beispiel in
Farbe) zu bringen als Plastik. Immer wieder der Ansatz: Vierdimensional zu arbeiten, Raum und Zeit in
Beziehung zu bringen bzw. möglichst zu verschmelzen.
Die Plastiken des Künstlers bestehen aus schier unzähligen Holzelementen, die alle gerade ausgeschnitten
und zu den gewünschten Bögen geklebt werden.
Mir gefiel nicht zuletzt die Dodekatonika I-IV, in unserem
Jahr 2025 geschaffen. Es fehlte auch nicht ein Klavier, dessen Töne eine Lichtabbildung hervorrufen.
Geboren 1992 in Hallein, lebt und arbeitet der aufgeschlossene und - auch an Beobachtungen anderer -
interessierte Künstler mit seiner Familie in Regensburg: Hier bekam er 2025 den Kulturförderpreis der Stadt.
Begonnen hatte die Präsentation von Arbeiten 2023 im Kunst- und Gewerbeverein Regensburg und wurde
vielseitig fortgesetzt, nicht zuletzt bei der NordArt, der LondonArtBienale und in Budapest (Vasarely Museum).
Es liegen bereits gelungene Ausstellungskataloge vor; mir sagt am meisten zu:
Koloman Wagner: Geschichtet; Holzknechtmuseum Ruhpolding, 2024.
(mit ausdrucksstarken Photographien)