Lovis Corinth - Bildrausch Mi, 22.10.2025
Tief greift das KOG in seine umfangreichen Bestände zu Lovis Corinth (1858-1925), um diesen "Bildrausch" zu ermöglichen. Gezeigt werden 29 Gemälde, 47 Graphiken, 12 Skizzenbücher und zwei Skizzen-Alben. Ein Teil dieser Ausstellung wurde dank ansehnlicher Leihgaben ermöglicht, so beispielsweise von der Neuen Pinakothek bzw. der Städtischen Galerie im Lenbachhaus München, dem Städel Museum Frankfurt/M., der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe und dem Museum der bildenden Künste Leipzig.

Lovis Corinth, bekannt durch "schnelle" Malerei mit kraftvoller Pinselführung, wird hier gezeigt als Künstler mit sorgfältiger Vorbereitung seines Schaffens in den hier neu erschlossenen Skizzenbüchern. So zeigt neben vielen anderen "Im Kuhstall" schön den Weg von der Skizze zur Malerei (Bild 1879 bzw. 1880).

Der ursprüngliche Porträtmaler entwickelte seinen Malstil in Richtung Impressionismus bzw. Expressionismus. Bei "Der Wasserfall" 1911 (von St. Ulrich im Grödnertal) könnte man beinahe an eine naturalistische Gestaltung denken. Ein Riesenformat hingegen sind die "Drei Grazien" von 1904, ein eindruckweckendes Spätwerk stellt "Der Jochberg am Walchensee" (1924) dar.

Sehr bemerkenswert sind auch die beiden umfangreichen Publikationen der Kuratorin Dr. Mona Stocker bzw. des Co-Kurators Dr. Sebastian Schmidt (beide Sammlungsleitung im KOG), die man angesichts ihrer sehr gelungenen Gestaltung gerne zur Hand nimmt. Sie präsentieren nicht nur die äußerst sehenswerte Ausstellung zum 100. Todesjahr von Lovis Corinth, sondern auch damit verbundene Forschungsarbeit und Restaurierungstätigkeit.

Lovis Corinth - Bildrausch. Von der Skizze zur Malerei. Ausstellungskatalog. Hrsg. von Mona Stocker; Sandstein Verlag, Dresden, 2025, 192 S. Hier schreibt S. 154/171 Christine Adolf über Maltechnik und Provenienz und S. 172/183 Natascha Mazur über die Provenienzforschung. (Die Provenienz der Exponate des KOG zeigt übrigens keine NS-Verstrickungen.

Lovis Corinth - Bildrausch. Die Skizzenbücher im Kunstforum Ostdeutsche Galerie. Bestandskatalog. Hrsg. von Sebastian Schmidt; Sandstein Verlag, Dresden, 2025, 320 S. (erstmals im Kontext dargestellt.) Die Ausstellung ist nur möglich durch diverse Sponsoren, so Bundes-, Landes- und städtische Institutionen, nicht zuletzt die Sparkasse Regensburg (Sponsor seit über 20 Jahren, woran die Vorstandsvorsitzende bei der Pressekonferenz am 21.10. erinnerte), REWAG (Regensburger Energie- und Wasserversorgung) sowie die Förderer und Freunde.