Tief greift das KOG in seine umfangreichen Bestände zu Lovis Corinth (1858-1925),
um diesen "Bildrausch" zu ermöglichen. Gezeigt werden 29 Gemälde, 47 Graphiken,
12 Skizzenbücher und zwei Skizzen-Alben. Ein Teil dieser Ausstellung wurde dank
ansehnlicher Leihgaben ermöglicht, so beispielsweise von der Neuen Pinakothek bzw.
der Städtischen Galerie im Lenbachhaus München, dem Städel Museum Frankfurt/M.,
der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe und dem Museum der bildenden Künste Leipzig.
Lovis Corinth, bekannt durch "schnelle" Malerei mit kraftvoller Pinselführung, wird
hier gezeigt als Künstler mit sorgfältiger Vorbereitung seines Schaffens in den hier
neu erschlossenen Skizzenbüchern. So zeigt neben vielen anderen "Im Kuhstall" schön
den Weg von der Skizze zur Malerei (Bild 1879 bzw. 1880).
Der ursprüngliche Porträtmaler entwickelte seinen Malstil in Richtung Impressionismus
bzw. Expressionismus. Bei "Der Wasserfall" 1911 (von St. Ulrich im Grödnertal) könnte
man beinahe an eine naturalistische Gestaltung denken. Ein Riesenformat hingegen sind
die "Drei Grazien" von 1904, ein eindruckweckendes Spätwerk stellt "Der Jochberg am
Walchensee" (1924) dar.
Sehr bemerkenswert sind auch die beiden umfangreichen Publikationen der Kuratorin
Dr. Mona Stocker bzw. des Co-Kurators Dr. Sebastian Schmidt (beide Sammlungsleitung
im KOG), die man angesichts ihrer sehr gelungenen Gestaltung gerne zur Hand nimmt.
Sie präsentieren nicht nur die äußerst sehenswerte Ausstellung zum 100. Todesjahr von
Lovis Corinth, sondern auch damit verbundene Forschungsarbeit und Restaurierungstätigkeit.
Lovis Corinth - Bildrausch. Von der Skizze zur Malerei. Ausstellungskatalog.
Hrsg. von Mona Stocker; Sandstein Verlag, Dresden, 2025, 192 S.
Hier schreibt S. 154/171 Christine Adolf über Maltechnik und Provenienz und S. 172/183
Natascha Mazur über die Provenienzforschung. (Die Provenienz der Exponate des KOG
zeigt übrigens keine NS-Verstrickungen.
Lovis Corinth - Bildrausch. Die Skizzenbücher im Kunstforum Ostdeutsche Galerie.
Bestandskatalog. Hrsg. von Sebastian Schmidt; Sandstein Verlag, Dresden, 2025, 320 S.
(erstmals im Kontext dargestellt.)
Die Ausstellung ist nur möglich durch diverse Sponsoren, so Bundes-, Landes- und
städtische Institutionen, nicht zuletzt die Sparkasse Regensburg (Sponsor seit über 20
Jahren, woran die Vorstandsvorsitzende bei der Pressekonferenz am 21.10. erinnerte),
REWAG (Regensburger Energie- und Wasserversorgung) sowie die Förderer und Freunde.