Marcus Lüpertz - La Boheme Sa, 25.06.2022
Markus Lüpertz hier zu präsentieren, hieße Eulen nach Athen tragen. Markus Lüpertz gehört bekanntermaßen zum (schon quasi "kanonischen") Quartett der deutschen und zugleich internationalen zeitgenössischen "Großkünstler" neben Anselm Kiefer, Neo Rauch und Gerhard Richter - ich füge hier jedoch mal Katharina Grosse hinzu.

Was in den allgemeinen Quellen und Berichten über Markus Lübertz (einschließlich Wikipedia) aber wenig bis gar nicht dargestellt wird, ist die in den vergangenen Jahren deutlich gewordene Nähe des national und international tätigen Künstlers zur Stadt Regensburg und ihrer Kultur. Diese Zusammenarbeit begann intensiv 2018 mit seiner Gestaltung von Bühnenbild, Kostümen und Regie zu "una cosa rara" von Soler. im Herbst 2021 eröffnete er die Doppelausstellung "Der göttliche Funke II" mit Präsentationen von Gips- und Glasarbeiten in (und teilweise für) das Museum St. Ulrich und von besonders Zeichnungen und Skizzen in der Galerie ARTAFFAIR.

Das neueste Beispiel für diese Nähe bietet die am Johannistag (24.6.) - wiederum unter Anwesenheit des Künstlers - eröffnete Ausstellung: Puccini - La Boheme - eindrucksvolle, bunte Werke, die zur Gestaltung des Bühnenbildes der genannten Oper für die Aufführung in Meiningen 2021 gehören. Besonders genannt sei die eigens für die Galerie gefertigte bemalte Bronzeskulptur "Europa" (auf dem Stier). Bekanntermaßen sieht sich der Künstler auch als Malerskulpteur. Parallel zur Bronzeskulptur schuf Lüpertz die "Europa" auch als Holzschnitt. Unübersehbar (2,10x1,40) - im doppelten Sinn - ist auch das Werk "Der Stuhl" von 2021. Die bestens besuchte Vernissage bescherte die Besuchenden mit einem anregenden Gespräch. Marcus Lübertz sprach nicht nur über seine Kunst, sondern ging auch auf Fragen von Zuhörenden gerne ein. Er zeigte seine Skepsis zur Entwicklung der documenta, an der er früher teilgenommen hatte - für die Politik hatte er den Ratschlag übrig, sie möge sich an der Kunst orientieren. Es hat sich gelohnt!!

Man kann Karl-Friedrich Krause nur vorschlagen, diesen Weg fortzusetzen!