Heiner Riepl: malen drucken schreiben Fr, 03.09.2021
Heiner Riepl stellt bei Dr. Erdel ein gutes Dutzend Werke, meist Bilder, aus. Sein Ansatz "Die Erforschung von Farbe und Form" (Ausstellungskatalog Kelheim, 2019, 48 S.) läßt sich auch in dieser Regensburger Ausstellung gut nachvollziehen: Strukturierte Farbgebung unter Verwendung häufig von grün, blau und braun, geradezu "more geometrico" gestaltet, also mit geraden Einteilungslinien. Lediglich in den Kompositionen "Feuerwolke" und "Rauch-Gewölk" ist als neue Entwicklung eine Wellenstruktur angelegt. Die letztgenannten Werke stammen aus dem Jahr 2020 - wie übrigens ein Großteil der präsentierten Werke aus dem vergangenen bzw. diesem Jahr datiert: Der Künstler bleibt aktiv und in Entwicklung. Weiteres Beispiel sei hier nur "Komposition XIII/2021: Favela oder der Sitz der Götter auf dem Olymp": Der Maler schreibt hier erstmals einen Text auf das Bild, nämlich "Olymp" - und zwar rechts unten! Also nicht der erhabene, unzugängliche Göttersitz ganz oben... Eine wirklich sehenswerte Präsentation!!

Der Maler, Graphiker und Kurator Heiner Riepl (geb. 1948) hat sein Hauptaktionsgebiet in der südlichen Oberpfalz und dem nördlichen Niederbayern, also einem Kernbereich Altbayerns. Nach Studien an der Akademie für Bildende Künste in Nürnberg und der Universität Regensburg arbeitete er seit 1980 als freiberuflicher Maler. Bereits 1982 bekam er den "Debütantenpreis" der Bayerischen Regierung, dem noch diverse Auszeichnungen folgten, so schon 1986 der Kulturförderpreis der Stadt Regensburg. (Immerhin: Die Oberbürgermeisterin nahm an der Eröffnung der Ausstellung teil!)

Sein künstlerisches Schaffen wurde dargestellt in 17 Einzelausstellungen zwischen Nürnberg, Bayreuth und Landshut; zahlreiche Gruppenausstellungen machten seine Werke auch über den genannten großen, aber immerhin regionalen Rahmen hinaus bekannt. Erinnert sei auch an die Wiener Ausstellung des Jahres 2007 in der Georgskapelle der Augustinerkirche. Eng verbunden ist Heiner Riepl mit dem Oberpfälzer Kulturbund, Das Oberpfälzer Kulturhaus in Schwandorf leitete er ein Vierteljahrhundert (1988-2013) lang, der Förderverein Oberpfälzer Kulturhaus gewährte ihm Stipendien für Studienaufenthalte in Virginia/USA (1994) und in Mecklenburg-Vorpommern (2005).

Heiner Riepl erweist sich so als regional fundiert, ohne Lokalmaler zu sein, er hat auch neben den Aufgaben als Kunstorganisator mit Mitgliedschaften in diversen Kunstvereinen und Kunstorganisationen, konstant selbst, bis heute, als Künstler gearbeitet. Bibliographisch wird Heiner Riepl u.a. auch im Künstlerindex von "Kunst-Sandra" verzeichnet. Seine Publikationen - in der Regel Kataloge mit zusätzlichen Begleittexten - sind nicht nur inhaltlich, sondern auch im Design bis hin zu hervorragenden Photographien und qualitativ anspruchsvollem Papier geradezu ein Lese-Vergnügen.