Yevgenia Belorusets Glückliche Fälle Sa, 11.01.2020
Yevgenia Belorusets hat auf der genannten Veranstaltung ihr Buch "Glückliche Fälle" mit mehreren vorgetragenen Abschnitten präsentiert und im Gespräch in deutscher Sprache erläutert. Das Thema und die Darstellung scheinen mir so interessant zu sein, dass ich hier eine knappe Bemerkung notieren möchte.

Yevgenia Belorusets (geb. 1980) ist vor allem Photographin und vom Photographieren zur Schriftstellerei gekommen: Der Text und die Photographien sollen zu einer Einheit werden, sozusagen zwei Seiten einer Münze darstellen. Deshalb sind in dem schlanken Band (154 S., Berlin, Matthes & Seitz Verlag) diverse Photos enthalten, aus dem Alltagsleben, oft aus einem tristen Alltag von Berufstätigen (meist Frauen) nicht der Oberschicht. Die Texte sind auf der Grundlage von Interviews erstellt, die Belorusets in russischer Sprache (!) geführt hat. Diese Abschnitte stellen kleine Sprachminiaturen dar, die jeweils für sich selbst stehen und dennoch oder deswegen quasi Mosaiksteinchen bilden, um die (dank der Medien halbwegs bekannte) Situation und die Atmosphäre der Ukraine der Gegenwart mit dem Blick auf "Alltagsmenschen" zu zeigen.

Der Vortrag fand im Rahmen der Graduate School for East and Southeast European Studies der Universität München und des Leibniz-Instituts für Ost- und Südost-Europaforschung Regensburg statt, moderiert von Prof. Dr. Hausmann vom Leibniz-Institut. Unterstützer waren die "donumenta" und das Evang. Bildungswerk.

Hinweis: Im Literaturhaus Salzburg wird am 20.1. um 19.30 h Yevgenia Belorusets ebenfalls ihr Buch "Glückliche Fälle" vorstellen.