EIN GOTT - Abrahams Erben am Nil. Mo, 27.04.2015
Die großartige Ausstellung zeigt über 250 Objekte vor allem aus Berlin, London und Paris. Möglich ist diese Präsentation durch die Kooperation Berliner Museen: Das gelungene Ergebnis moderner Museumskonzeption mit reichlich historischen Einführungen und Hinweisen einschl. Filmvorführungen zeigt nicht nur für die Forschung wesentliche Stücke, sondern auch Objekte des täglichen Lebens wie eine entzückende Tunika für eine Puppe.

Die Ausstellung beginnt mit der Erläuterung: "Zur Zeit der Römer Vollzieht sich ein religionsgeschichtlich spektakulärer Wandel in Ägypten. Von der antiken Vorstellung einer vielfältigen Götterwelt entwickelt sich der Glaube an den "Einzigen Gott".

Diese programmatisch verkürzte Aussage läßt die Erinnerung daran vermissen, dass bereits in der Pharaonenzeit Religionsreformen im Blick auf den Glauben an den einen Gott versucht wurden und übergeht, dass Alexandria schon längst vor der römischen Herrschaft in Ägypten eine großen Anteil jüdischer Bevölkerung hatte.

Die Ausstellung hat eine erkennbar didaktische Zielrichtung - durchaus mit der auch politisch gemeinten Mahnung -, die Koexistenz der drei Religionen, die sich auf den Urvater Abraham berufen, auch in der Gegenwart weiterzuführen und zu pflegen. Für Wien ist die Ausstellung nicht vorgesehen, der Zeit in Berlin folgt die Präsentation in London.