Wohin sich die Menschheit bewegt und neue Gedichte! So, 16.08.2020
Wohin sich die Menschheit bewegt und neue Gedichte!

Beim Jour fixe untersuchen Erwin Jerusalem und Evamaria Karpfen in ihrer gemeinsamen Ausstellung kritisch die Entwicklung des Menschen. Sonja Henisch stellt ihren neuen Gedichtband vor. Christian Wolf liest aus seinem Gedichtzyklus. Die Veranstaltung, die aufgrund des coronabedingten SHUTDOWN schon am 16. April hätte stattfinden sollen, wird nun mit allen Beteiligten am 16. August nachgeholt.

Auf dem Rückweg in die Steinzeit scheint sich die Menschheit zu bewegen, wenn man Erwin Jerusalem glauben mag. Seine großformatigen Bilder zeigen Darstellungen in der Art der urzeitlichen Höhlenmalerei. Er möchte zum Nachdenken darüber anregen, ob unser sogenannter Fortschritt Fluch oder Segen ist und ob sich unser Verhalten in Krisenzeiten überhaupt von dem unserer Vorfahren unterscheidet.

Evamaria Karpfen verweist in ihrer zehnteiligen Werkserie auf das Jahresthema 2020 FOKUS:MENSCH. Fünf Arbeiten in Aquarell, Tusche, Grafit und Bleistift beinhalten zeitgerafft die Entstehung und Entwicklung der Erde bzw. was der Mensch daraus macht. Die anderen fünf Bilder kehren diese Entwicklung um. Durch Invertierung und Spiegelung der Originale am Computer, verfolgt Karpfen die Theorie, dass sich das Universum wieder zu einer Singularität verdichten könnte.

Unter dem Titel Magie der Spirale sind heuer in der Edition Sonne und Mond die Gedichte von Sonja Henisch erschienen, mit einem Nachwort von Manfred Stangl. Sie zeichnen sich durch eine tief wurzelnde Naturliebe aus mit Betonung des weiblichen Prinzips. Henisch erhebt ihre Stimme gegen aktuelle Missstände in Gesellschaft und Politik. Die Absicht, politische und ganzheitliche Gedichte zu veröffentlich, folgt der Einsicht, dass beides zueinander gehört.

Christian Wolf behandelt in seinen Gedichten verschiedene Lebenssituationen und Seelenzustände. Von der Liebe geht es über das Leid zu Philosophien wie z. B. dem Buddhismus. Wichtige Inspirationsquellen sind Erich Fromm, Erich Fried, Novalis, Hölderlin, Lao Tse und Hermann Hesse.