Open Science Conference 2017 Di, 21.03.2017
In summa: Die Konferenz war erfolgreich und ertragreich (in Bezug auf das Verhältnis Wissenschaft - Gesellschaft eher zu optimistisch) und verlief auch dank des betreuenden Hotels in freundlicher Atmosphäre. Angesichts der nur wenigen Teilnehmer aus Österreich könnte der folgende Konferenzbericht nützlich sein.

 Diese Konferenz - die Wochen vorher schon ausgebucht war - ist (als Fortführung der Science 2.0 Conference) die 4. internationale Fachtagung des Leibniz-Forschungsverbundes Science 2.0: Ein geradezu einmaliges Forum für die Open-Science-Bewegung mit der Möglichkeit zum Austausch für die Expertinnen und Experten zum Thema Open Science. Und die Zahl der Anmeldungen war mit weit über 200 bemerkenswert hoch, eine ansehnliche Zahl mußte auch abgewiesen werden. Veranstaltet wurde die Konferenz von der ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft sowie dem Leibniz-Forschungsverbund Science 2.0. Partner waren das e-Science Network, die Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft e.V. und die Leibniz Association (Leibniz-Gemeinschaft).

 Themenschwerpunkt der Konferenz waren "Open Educational Resources" (OER), also die Werkzeuge zur Unterstützung des offenen Zugangs zu Wissen. Präsentiert wurden verschiedenste Aspekte zum Umgang mit der European Science Cloud. Als Generalthema ergab sich die Verbindung von Wissenschaft und Gesellschaft und dementsprechend die Offenheit für Innovationen.

 Der erste Konferenztag stand dem Barcamp Open Science zur Verfügung. Dann war die Konferenz "klassisch" organisiert: Meist Vorträge im Plenum mit (eher wenig) Zeit für Wortmeldungen - 17 Poster - (zwei) Arbeitsgruppen. Der folgende Tag brachte bereits in der Eröffnung u.a. Einführungen zur European Open Science Cloud (EOSC, deren nächster Summit am 12.7.17 stattfinden wird) (Burgelman, EU) und zur Open Science Policy Platform vom zuständigen Chairman (J. Vogel). Grundsätzliche Vorträge folgten dann mit Open Science needs Federated Infrastructures (und der Präsentation von GeRDI)(A. Bode, München) sowie die wichtige Präsentation Open Data, Open Science, Open Intelligence - Pitfalls, Challenges, and Solutions von Jana Diesner (Urbana-Champaign).

 Der Nachmittag brachte Parallelsektionen, eine Poster Session (teilweise mit kurzen Erläuterungen, mehrere Poster befaßten sich mit OER) sowie zwei Arbeitsgruppen mit außerordentlich aktuellen, immer wieder diskutierten Themen: Open and traditional peer review revisited bzw. Scientific knowledge dissemination and altmetrics. Beim letztgenannten Thema wirkte auch Peter Kraker vom KNOW-Center in Graz mit. Die abschließende Diskussion Open Education - Impact on Higher Education and Society mit internationaler Teilnehmerschaft (5 Teilnehmer und Teilnehmerinnen) suchte dann die Themenfelder zu verknüpfen und verwies u.a. auf die Diversität der Studierenden, aber auch auf die Bedeutung von Massive Open Online Courses (MOOCs).

 Am dritten Tag der Konferenz sprachen zur Eröffnung u.a. Matthias (Graf von) Kielmansegg (Leiter der Abteilung 1 des (dt.) Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)) mit übergreifender Thematik, dann Marc Rittberger (DIPF) zu OER, dessen Entwicklung 2011 begonnen wurde. Dann wurde energisch der Schritt getan zu Erziehungs-Innovationen. Es folgten Vorträge zu Open Educational Resources: A Catalyst for Innovation in Education (Dirk van Damme, OECD) und Open educational practices as drivers of educational innovation? (immerhin mit Fragezeichen!)(Marco Kalz). Nachmittags wurden Berichte abgeliefert der EC Experts Groups on Metrics (drei TeilnehmerInnen aus Deutschland, einer von der EU, eine aus Israel). Abschlußvorträge der Konferenz waren dann Crossing the Field Boundaries - Open Science, Open Data and Open Education (Lorna Campbell, GB) und Alexia Meyermann (DIPF) berichtete vom Verbund Forschungsdaten Bildung (VFDB) unter dem Thema: German Network for Educational Research Data Network - Building a research data infrastructure for educational studies in Germany.

 Hilfreich war natürlich, dass der Tagungsort in direkter Nähe zum U-/S-Bahnhof Friedrichstrasse lag und damit im quirligen Bezirk Mitte auch kurze Wege zu wichtigen Sehenswürdigkeiten und Adressen Berlins ermöglichte.