Elfriede Gerstl zum 90er – Bilder zur Sprache und eine vielschichtige literarische Hommage! Do, 16.06.2022
Ab 16. Juni stellt Walter Csuvala digital bearbeitete Zeichnungen aus, Kombinationen aus Wort und Bild, die sich auch zum Vorlesen eignen. Karin Gayer, Mitglieder der grauenfruppe und Doris Kloimstein würdigen die Schriftstellerin Elfriede Gerstl mit Gedichten, literarischer Performance und Erinnerungen.

Die Schriftstellerin Elfriede Gerstl (1932-2009) steht anlässlich ihres 90. Geburtstages am 16. Juni 2022 im Mittelpunkt eines Projektes, bei dem bildende Kunst und Literatur eng miteinander verbunden sind.

Von der Präzision des Ungefähren handeln die sprach:bilder digitale Zeichnungen -
von Walter Csuvala. Sie kombinieren Wort und Bild. Die Worte treffen die
gezeichneten Situationen nur ungefähr. Sinn und Unsinn gehen eine enge und spielerische Verbindung ein. Der verwendete Wiener Dialekt ist die ursprüngliche Sprach-Musik. Ebenso wie die Noten nicht die Musik sind, ist auch der geschriebene Dialekt nicht das gesprochene Wort. Die Zeichnungen erinnern an Dinge, die wir schon gesehen haben. Die Konventionen und Kontexte verändern sich jedoch - daher ändern sich auch die Geschichten. Manchmal stellt sich die Frage, was hier dargestellt sei - dann sollte vom Betrachter, der Betrachterin frei nach Lust und Laune darauf los er-funden werden.

Den literarischen Part bestreitet Walter Csuvala mit einer kurzen Lesung der Texte zu seinen Bildern als zusammenhängende Wortkette.

Die Gedichte von Karin Gayer setzen sich mit Solidarität, der Sehnsucht nach einer gerechten Welt und Faschismuskritik auseinander. Das den Titel gebende Gedicht mit der Überschrift Tanz ins Glück thematisiert den Weg in eine totalitäre Gesellschaft.

In gerstl.n reloaded Einblicke und Rückblicke der grauenfruppe lassen Daniela Beuren, Elke Papp (angefragt) und Martina Sinowatz Erfahrungen und Eindrücke aus der Auseinandersetzung mit der Autorin und ihren Texten in literarischen Blitzlichtern Revue passieren. Ausgangsbasis ist die erste abendfüllende Performance der Gruppe gerstl.n Eine Hommage an Elfriede Gerstl im Jahr 2001 im Ensembletheater am Petersplatz und im Kosmos-Theater (damals: Kosmos.Frauenraum), deren Ziel es war, Elfriede Gerstl und ihre Texte nach ihrem Prinzip der assoziativen Textmontage einem größeren Personenkreis bekannt zu machen.

Wie mich Elfriede Gerstl angerufen hat lautet die Erinnerung von Doris Kloimstein an ein Telefonat mit der Schriftstellerin wegen eines Interviews für die damals neu gegründete österreichische Literaturzeitschrift @cetera (jetzt etcetera). Der Text bildet die Rahmenhandlung für die Lesung von Ausschnitten aus Gerstls Werken und aus Franz Schuh interviewt Elfriede Gerstl.