Bloomsday in Ottakring 2021 Mi, 16.06.2021
Assoziationen zu Ulysses von James Joyce - anhand einer Konfrontation mit Max Beckmann - und Malerei zum Thema Chaos!

Am 16. Juni findet zum 13. Mal der BLOOMSDAY in OTTAKRING statt. Die Videocollage von Bernadette Stummer ist auch eine Annäherung an den Maler Max Beckmann, der viele Gemeinsamkeiten mit James Joyce aufweist. Einen Kontrapunkt setzen die abstrakten, gegenstandslosen Bilder von Heidrun Karlic.

Seit 2009 wird der BLOOMSDAY in Würdigung des Romans ULYSSES des irischen Autors James JOYCE am 16. 6. im 16. im Club International begangen. Längst ist das Literaturprojekt in Bildern ein fixer Bestandteil der Ottakringer Kulturszene. Der überaus vielschichtige Jahrhundertroman, der in Analogie zu Homers Odyssee in
18 Episoden Begebenheiten eines einzigen Tages in Dublin schildert, dient immer wieder als Inspirationsquelle für künstlerische Interpretationen.

Die aktuelle Videocollage von Bernadette Stummer ihre zehnte und letzte - konzentriert sich auf den Beginn des dritten Kapitels des ULYSSES, Proteus - INELUCTABLE MODALITY OF THE VISIBLE / UNAUSWEICHLICHE MODALITÄT DES SICHTBAREN. Max Beckmann mit seinen Selbstportraits drängte sich in den Schaffensprozess Stummers hinein. Joyce wie Beckmann stammen aus derselben Kulturgeneration. Beide beginnen ihr künstlerisches Schaffen in traditioneller Formgebung, der eine mit dem Schreiben, der andere mit der Malerei, entwickeln aber auffallend rasch in Wechselwirkung mit dem Weltgeschehen einen markanten eigenen (neuen) Stil, der in beiden Fällen den Blick auf die Macht, das Absurde, den Wahnsinn, die Sexualität, die Gesellschaft und vieles mehr richtet.

Heidrun Karlic, die bereits mehrmals mit Werken beim BLOOMSDAY in OTTAKRING vertreten war, präsentiert assoziativ dazu ihre Serie Chaos (Work in progress). In The Aesthetics of Chaosmos: The Middle Ages of James Joyce setzt sich Umberto Eco mit Joyce und dem Chaos auseinander. Das Thema Chaos untersucht auch Thomas Jackson Rice (University of California) in Ulysses, Chaos and Complexity. Und ein Zitat von Thomas Bernhard aus seiner berühmten Rede zum Staatspreis 1968 lautet: Wir brauchen uns nicht zu schämen, aber wir sind auch nichts und wir verdienen nichts als das Chaos.