Kein Faschingscherz - Es geht los... Fr, 11.11.2016
Auch heuer suchen wir wieder Österreichs besten Punsch und berichten von der einen oder anderen Punschhütte. Es geht los und dieses Wochenende sperren so ziemlich alle großen Christkindlmärkte in Wien und Umgebung auf.

Am 11.11., es war kein Faschingsscherz, segnete Dompfarrer Toni Faber den Weihnachtsmarkt am Stephansplatz. Klar, dass wir hier vor einem Opernbesuch nicht fehlen durften und auf Einen, ok es waren insgesamt Zwei pro Person, vorbeischauten.

Hier trinkt man wieder wortwörtlich aus Stiefeln! Die bereits altbewährten, hübschen roten Häferl in Schuhform genießen sicher bereits Souveniercharakter, weshalb 3 Euro Häferleinsatz fast schon günstig erscheinen.
Im touristischen Stadtzentrum gelegen, rangiert der Markt auch Punschpreislich gesehen in der Mittelklasse. Wir testeten den ersten Stand ganz links vom Markt bzw. rechts vom Stephansdom, wenn man davor steht.

Der Beerenpunsch war geschmacklich angenehmerweise nicht ganz so picksüß und mit EUR 3,80 im preislichen Rahmen. Gut temperiert, viele "echte" Beeren, vornehmlich rote und schwarze Ribiseln, und geschmacklich top. Mühsam ist es allerdings die Beeren mit dem kleinen Plastiklöfferl vorne aus der Stiefelspitze zu bekommen, hat man den flüssigen Inhalt vorab schon zur Gänze geleert ;-)

Zum Eierlikörpunsch um EUR 4,50 muss ich sagen, da gibt es andernorts wohl (zumindest laut unseren Punschberichten von 2000 bis 2015) einen besseren. Er schmeckte zwar, aber er wurde nicht mit Liebe zubereitet und war, naja, für den Preis eben nur Durchschnitt. Wisst Ihr, wir geben uns absichtlich nicht gleich als "Tester" zu erkennen, damit das Ergebnis nicht verfälscht wird.

Der Mozartpunsch, welcher vom Punschhaserl verkostet wurde, ist mit EUR 4,50 im selben Preissegment und war geschmacklich auch ganz ok. Aber auch hier könnte ein optisches Feintuning nicht schaden.

Der "Apfelpunsch" war top und für EUR 3,80 ist er wirklich sehr empfehlenswert. Super Grundbasis, auch um möglicherweise den Punsch mit ein wenig Schnaps oder Wein zum Turbo zu machen. Unter Insidern auch "Karakter" genannt. Schmeckt lecker, was fehlt sind die echten Apfelstücke.

Dem Gourmetpunschstand, wo du deinen Punsch nach Rezepten von Gourmetköchen bekommst (je EUR 4,-), konnten wir aus zeitlichen Gründen diesmal noch keinen Besuch abstatten. Dieser Stand ist einzigartig in Wien und nur am Stephansplatz zu finden.
Gerne kannst du, lieber Leser, uns hier auch deinen eigenen Punschtesterbericht zukommen lassen. Wie schon in de Vorjahren freue ich mich via werner@party.at auch immer über Input zu dieser Rubrik.

Anzumerken ist natürlich wieder, dass Geschmäcker immer verschieden sind. Hat man aber eine Lieblingspunschsorte und verkostet man sich von Stand zu Stand, von Markt zu Markt, erkennst Du mit Sicherheit auch selbst einige Unterschiede. Oft sind sogar die Grundmischungen auf diversen Ständen die selben. Dann können aber auch schon "Kleinigkeiten" wie der Flair am Markt selbst, oder die Art der Zu- bzw. Aufbereitung für Unterschiede sorgen. Das Auge punscht definitiv mit.

Der Weihnachtsmarkt halbrund um den Stephansplatz trumpft definitiv mit seiner Lage auf. Das Ambiente am Füße des Dom ist natürlich herrlich, umso erfreulicher also, dass die Bauarbeiten zur Umgestaltung des Platzes gerade rechtzeitig ausgesetzt werden konnte. Die teilweise Einrüstung unseres Doms kann dabei als Normalität angesehen werden und fällt durch die geschickte Verkleidung in den Abendstunden kaum mehr auf.

Minuspunkte: Die gibt es hier eigentlich kaum. Der Wind kann aber durchs "Standlgasserl" schon einmal durchfegen. Somit unsere Punschtipps beachten und warm anziehen.